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Thilo Sarrazin

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Thilo Sarrazin
Thilo Sarrazin polarisiert Deutschland
Geboren 12. Februar 1945
Beruf Volkswirt, Autor

Thilo Sarrazin (* 1945) ist ein deutscher Volkswirt und Autor. Er hat das Amt eines Senators von Berlin bekleidet.

Von 1975 bis 2010 war er im öffentlichen Dienst tätig. Er war zudem von 2000 bis 2001 in leitender Position bei der Deutschen Bahn AG beschäftigt. Von 2002 bis April 2009 war das SPD-Mitglied Sarrazin Finanz­senator im Berliner Senat und anschließend bis Ende September 2010 Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank. Sarrazin stieß durch provokant formulierte und kontroverse Thesen zur Sozial- und Bevölkerungs­politik verschiedene gesellschaftliche Diskussionen an.

Mit Deutschland schafft sich ab schrieb Sarrazin das meistverkaufte Politik-Sachbuch eines deutsch­sprachigen Autors des Jahrzehnts, welches große Kontroversen hervorrief. Ebenfalls kontrovers ist die Publikation Feindliche Übernahme.

Kontroversen

Im Juni 2010 löste Sarrazin bei einer Veranstaltung der Arbeitskreise Schule-Wirtschaft der Unternehmer­verbände Südhessen mit seiner These Widerspruch aus, dass der gesamt­deutsche Intelligenz­durch­schnitt durch die Zuwanderung schlecht ausgebildeter Migranten sinke.[1] Seine Thesen wurden von Bundeskanzlerin Angela Merkel[2] und dem SPD-Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel kritisiert, der Sarrazin den Austritt aus der SPD nahelegte.[3] In einem Interview mit der "Zeit" bemerkte Sarrazin:

Zitat: «Deutschland wird völlig unabhängig von der Migration deshalb durchschnittlich dümmer, weil die Geburten­verteilung in unserem Land schief ist. Intelligenz und Schicht­zu­gehörig­keit korrelieren stark positiv.»[4]
Zitat: «Der Diskurs mit Sarrazin wurde abgebrochen und durch einen Diskurs über Sarrazin, im wesentlichen bestehend aus pejorativen Halbsätzen, ersetzt. Sarrazin wird immer noch häufig erwähnt, aber nur, um einen in Wahrheit nicht existierenden Konsens zu suggerieren, wonach seine Thesen "rassistisch", "un­wissen­schaftlich" und so weiter seien.» - Manfred Kleine-Hartlage[5]
Zitat: «Gauck[wp] lässt sich nicht in Schubladen packen, und das schätze ich auch an ihm. Es gibt einen Reflex bei ihm, der aus seiner DDR-Biographie kommt: Wenn jemand kritisiert wird, stellt er sich sofort an seine Seite. Das ist ein sehr sympathischer Reflex, aber einer, der nicht ungefährlich ist. Aus dieser Haltung heraus hat er Sarrazin "mutig" genannt - obwohl er sich von Sarrazins Verleumdungen der Muslime und den noch schlimmeren Vererbungs­thesen klar distanziert hat.» - Sigmar Gabriel[wp][6]
Zitat: «Zur Sache stelle ich fest, dass mein Buch "Deutschland schafft sich ab" nachweislich keine einzige verleumderische Aussage zu Muslimen oder zum Islam enthält. Soweit es sich zu Fragen der Vererbung äußert, reflektiert es den Stand der Wissenschaft. Das hat jüngst das Buch von Dieter E. Zimmer "Ist Intelligenz erblich?"[7] erneut bestätigt.
Zum Verfahren stelle ich fest, dass das Partei­ordnungs­verfahren am 21. April 2011 mit einer vollständigen Rücknahme aller Vorwürfe gegen mich endete. Sigmar Gabriel ließ mir noch am selben Abend durch einen Dritten die Bitte und das Angebot übermitteln, weitere öffentliche Aus­einander­setzungen nicht zu führen.
Ich habe mich daran gehalten, Sigmar Gabriel aber nicht. In der Presse der letzten Monate hat er sich wiederholt unwahrhaftig und verleumderisch geäußert.»[8]
"Weder Intelligenz noch irgendeine Charakter­eigenschaft sind genetisch vorgezeichnet, Biologie spielt im Leben des Menschen keine Rolle",
fasst Dieter E. Zimmer[wp] die Überzeugung "der SPD-Spitze" pointiert zusammen und wettert gegen anonym bleibende "Kulturisten", die hinter natur­wissen­schaft­lichen Erkenntnissen immer gleich "Rassismus" wittern.[9]
Deutschland schafft sich ab, ein Verkaufsschlager
Buchpräsentation am 30. August 2010

Islamkritik

Zitat: «Wäre die SPD noch eine Arbeiterpartei, so gäbe es in ihren Reihen viele Menschen, die dem früheren Bahn­manager, Finanz­senator und Bundes­banker zustimmen würden. [...]

Mit seinen Ausfällen gegen den Islam, dem er eine Landnahme zulasten der Demokratie in Deutschland unterstellte, bedient Sarrazin eine alte linke Tradition, die in der Religion das Opium des Volkes[wp] sieht und im Ausgang aus der religiösen Unmündigkeit den Weg "zum Lichte empor"[wp], wie es in der alten Parteihymne heißt.

Kurzum, Sarrazin plauderte das alte Schulgeheimnis der Linken aus, so wie es Sahra Wagenknecht bei der Linkspartei tat: Multikulturalismus und Hedonismus, Respekt vor der Religion und Lebens­entwürfe abseits der Leistungs­gesellschaft sind Kleider, die dem bürgerlich-städtischen Klientel der Grünen und bestimmten Kreisen der CDU/CSU besser sitzen als den Arbeiter­parteien. [...]

Ist er islamfeindlich? Ja. Für ihn spielt der Islam die Rolle, die für August Bebel[wp] die katholische Kirche spielte, die der SPD-Mitgründer schlicht als "die Infame" bezeichnete, gegen die ein "Kulturkampf" zu führen sei.»[10]

Thilo Sarrazin und die SPD

Thilo Sarrazin war seit 1973 in der SPD. Nach mehreren Versuchen gelang der Ausschluss Sarrazins aus der Partei, was die Bundes­schieds­kommission der SPD am 31. Juli 2020 bestätigte.

Den ersten Versuch zum offiziellen Ausschluss Sarrazins unternahm der Berliner Landesverband im Jahre 2009 nach einem Interview. Doch die Landes­schieds­kommission sah damals keinen Verstoß gegen die Parteiordnung. Damals hatte Sarrazin von der "Produktion von Kopftuch­mädchen" gesprochen. Ein weiteres Partei­ordnungs­verfahren 2011, das dem Buch "Deutschland schafft sich ab" folgte, endete in einer gütlichen Einigung zwischen Parteiführung und Autor.[11]

Reden

Interviews

Werke

  • Der Staat an seinen Grenzen. Über Wirkung von Einwanderung in Geschichte und Gegenwart., Langen-Müller, 2020, ISBN 3-7844-3572-6
  • Feindliche Übernahme. Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht., FinanzBuch Verlag 2018, ISBN 3-95972-162-5
  • Wunschdenken. Europa, Währung, Bildung, Einwanderung - warum Politik so häufig scheitert., Deutsche Verlags-Anstalt 2016, ISBN 3-421-04693-X[17]
  • Der neue Tugendterror. Über die Grenzen der Meinungsfreiheit in Deutschland., Deutsche Verlags-Anstalt 2014, ISBN 3-421-04617-4
  • Deutschland schafft sich ab. Wie wir unser Land aufs Spiel setzen. Deutsche Verlags-Anstalt, August 2010, ISBN 3-421-04430-9

Rezensionen

  • "Die egalitäre Utopie ist bisher stets an der biologischen Ungleichheit der Menschen gescheitert, insbesondere am unter­schiedlichen IQ, seinen sozialen Konsequenzen und seiner Vererbung. Also muß man, um die Utopie zu retten und um noch jemals auf ihre Verwirklichung hoffen zu können, alles Wissen über diese biologische Ungleichheit ausschalten und tilgen. Und damit auch die Wissenschaftler, die auf so etwas verweisen. Der Teufel, Sarrazin, Biologismus, reaktionärer Mendelismus, Sozialdarwinismus, der Rassismus der Intelligenz, rechte Ideologie usw. - das sind nicht nur für das SPD-Präsidium Synonyme. Die antifaschistisch-demokratische Teufels­austreibung hat begonnen." - Volkmar Weiss[18]

Zu "Feindliche Übernahme: Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht":

Repetitive Schlaftablette mit eklatanten Falschbehauptungen
cdv, 23. Dezember 2018
"Deshalb braucht die Gesellschaft auch keine Religion, um die Moral zu stützen, eher im Gegenteil. Die allergrößten Grausamkeiten wurden und werden immer wieder im Namen von Religion begangen."
Geflissentlich unterschlagen werden vom gläubigen Atheisten ("Agnostiker") Sarrazin dabei unter anderem das Dritte Reich, Stalin, Mao, und Khmer Rouge, die allesamt den Atheismus, und nicht Religion, auf ihren Fahnen hatten. Man fragt sich in Anbetracht solcher Behauptungen, was sonst noch in diesem Buch so alles unterschlagen wurde, auch was den Islam betrifft.
Nicht nur die fehlende Sachlichkeit nervt, sondern ebenso die endlosen Wiederholungen, die in diesem Buch zu finden sind. Wie oft will der Autor nochmal ausdrücken, dass die Moslems in Europa eine höhere Geburtenrate haben? Zum Einschlafen! Der Inhalt dieses Buches hätte bequem auf 100 Seiten kondensiert werden können.
"Fragwürdige Thesen Sarrazins", Kritik von Georg Cavallar, Doz. u. Lehrbeauftr. d. Uni. Wien
Z. E. Feichtner, 24. Dezember 2018
Der Verriss von Sarrazins neuem Buch in den Zeitungen ist sehr gut nachvollziehbar. Viele seiner Thesen sind fragwürdig, wie schon mehrfach sachlich nachgewiesen wurde.
So nennt der Islamwissenschafter Ulrich von Schwerin den Versuch Sarrazins, allein durch eine Koranlektüre und ohne theologische oder historische Vorbildung das Wesen des Islam fixieren zu wollen, eine "absurde Anmaßung". Gespenstisch ist Thilo Sarrazins Haltung, der überzeugt zu sein scheint, dass seine Inter­pretationen unfehlbar sind. Gespenstisch ist auch die Tatsache, dass ein exzellenter Islam­wissen­schaftler wie Rüdiger Lohlker auf Amazon mit der Arbeit "Islam. Eine Ideengeschichte" null Punkte und keine einzige Rezension hat, Sarrazin hingegen 4,5 Punkte (von fünf möglichen) und über 400 meist enthusiastische Besprechungen. ... (Georg Cavallar, 23.12.2018) Georg Cavallar ist Dozent und Lehr­beauftragter an der Universität Wien. Er arbeitet derzeit an einem Band zur Einführung in die Philosophie. Seine Bücher "Islam, Aufklärung und Moderne" sowie "Gescheiterte Aufklärung? Ein philosophischer Essay" sind bei Kohlhammer erschienen. - Georg Cavallar: Verschwörungstheorien - hier stimmt was nicht!, Der Standard am 23. Dezember 2018[19]
Die Meinung eines Muslims
buenlimon, 7. Oktober 2018
Ich habe mehrere Interviews mit Sarrazin im Fernsehen gesehen und ähnliches in Zeitschriften gelesen. Nachdem ich dieses Buch gelesen habe, bekomme ich den Eindruck, dass die ganzen Kritiker von Sarrazin überhaupt nicht gelesen haben, was er alles geschrieben hat. Man wirft ihm Vorurteile vor und nennt ihn einen Hassprediger.
Es ist kein Geheimnis, dass ich mich zum Islam bekenne. Ich gehe mit offenen Augen durch die Welt und sehe genau die gleichen Probleme, die Sarrazin sieht. Im Unterschied zu mir kann er aber seine Beobachtungen mit Statistiken und Forschungs­ergebnissen belegen, ich nicht. Ich habe nur "so einen allgemeinen Eindruck". Auch ich habe die "islam­kritischen" Verfasser gelesen, die im Buch erwähnt werden, und gebe ihnen in den meisten Fällen Recht.
Islam hat grundsätzlich das Rüstzeug, eine Befreiung und eine geistliche Erhebung zu sein, und war es auch in den ersten zwei Jahrhunderten. Danach ist der Islam (für Außenstehende) zu einer Last und zu einem Symbol für Unterdrückung und Unwissen geworden. Unsere Aufgabe als Muslime ist es nicht zu behaupten, dass Sarrazin Unrecht hat. Ganz im Gegenteil! Unsere Aufgabe ist es, die un­wider­legbaren Belege, die er vorlegt, ernst zu nehmen und uns zu fragen, wie es so weit kommen konnte, und was alles schief gelaufen ist. Und wenn wir glauben, dass Islam auch dem neu­zeitlichen Menschen etwas zu bieten hat, dann sollten wir dieses, wie Sarrazin auch sagt, durch entsprechende Auslegung der koranischen Worte und durch entsprechende Einigung in der islamischen Gemeinde auch so zum Ausdruck bringen. Das ist unsere Aufgabe. Wir haben den Islam auszulegen, nicht die Ungläubigen.
Die Muslime sollten dieses Buch als einen Beitrag zur Debatte in einem freien Land auffassen. Es sind sicherlich andere Meinungen als Sarrazins möglich, die auch sehr gerne in Buchform vorgelegt werden können, die allerdings auch dann an Glaubwürdigkeit gewinnen werden, wenn sie ebenso gründlich belegt werden können, wie Sarrazin seine Meinung belegt.
Zum Schluss möchte ich mit einigen Floskeln aufräumen, die immer wieder die Debatte stören. Man hat Sarrazin einen Rassisten genannt. Ein Rassist ist ein Mensch, der eine Rasse für besser hält als eine andere (Hitler hatte eine solche Meinung zum Beispiel von der so genannten arischen Rasse). Eine solche Meinung findet man nirgendwo im Buch. Ganz im Gegenteil! Sarrazin beklagt doch wortwörtlich die wenigen Ehen, die zwischen Muslimen und Nicht­muslimen eingegangen werden, und wünscht sich ausdrücklich eine größere Durchmischung der Bevölkerung. Man hat Sarrazin ausländer­feindlich genannt. Auch das ist er, zumindest in diesem Buch, nicht. Er hat nichts gegen Türken, Kurden, Iraner oder irgend welche anderen Ausländer, auch nicht gegen Russen, Chinesen oder Amerikaner. Was er nicht mag, sind Ehrenmorde, Zwangsheiraten, Machogehabe und Benachteilung von Frauen, bildungsferne Schichten. Dass Sarrazin der Meinung ist, dass man Gesetze grundsätzlich einhalten soll und nicht dagegen verstoßen sollte, kann man eigentlich gut verstehen. Sind wir denn nicht alle gesetzestreue Bürger? Wenn illegales Einwandern verboten ist, dann darf man es nicht. Was ist denn daran so schwer zu verstehen? Die Maßnahmen, die er zur Verhinderung von Verstößen gegen das Gesetz vorschlägt, sind einleuchtend.
Abgesehen davon... Menschenliebe, Toleranz und Brüderlichkeit sind die einzigen Mittel, die uns voranbringen können und jede politische, religiöse oder idealistische Haltung, die diese behindern, sind nach der Meinung Sarrazins der Gesellschaft abträglich. Sarrazin nimmt durchaus zur Kenntnis, dass "der Islam" vielleicht "in Wirklichkeit" auch irgendwie anders ausgelegt werden könnte und geht davon aus, dass eine Reformation, wie sie im Christentum stattgefunden hat, auch im Islam möglich sei. Er nennt auch Namen von Vordenkern, die eine solche Denkweise vertreten. Nie hat er behauptet, dass alle Muslime gleicher Meinung seien. Das ist alle Ehre und Respekt wert. Er stellt bei alledem aber fest, dass solche Vordenker zur Zeit in der Minderheit sind (und das stimmt wirklich) und der Islam, der heute praktiziert wird, für eine harmonische Entwicklung der Gesellschaft eher hinderlich ist. Es ist sein gutes Recht, diese Meinung zu äußern, und da er sich eine derart große Mühe gegeben hat, seine Meinung mit Fakten zu untermauern, sollte man diese Meinung zur Kenntnis nehmen.
Es gibt zu alledem sehr viel zu sagen. Wirklich sehr viel. Das werde ich hier an dieser Stelle nicht tun, denn der Sinn dieses Textes ist nicht, die Islamdebatte fortzuführen. Der Sinn dieses Textes ist es, das Buch zu rezensieren. Und das habe ich jetzt getan.

Zitate

  • "Der Begriff Homo-Ehe ist eine Verfälschung." [20]
  • "Auf jeden qualifizierten Ingenieur aus Spanien unter den Zuwanderern kommen wohl 100 Armuts­einwanderer aus Rumänien und Bulgarien." [21]
  • "Politiker neigen eben generell dazu, Probleme, die sie nicht lösen können, zu leugnen und jene zu beschimpfen, die sie benennen. Bildet man einen Index der Leugnungs-Intensität, so müssen die Probleme in der Tat groß sein." [22]
  • "Professor Kepplinger, der an der Uni Mainz lehrt, befragte die Journalisten über ihr Selbstbildnis und er formulierte die Fragen sehr intelligent. Er fragte sie, ob sie eher links oder eher rechts gestanden haben als sie in der Schule waren, oder ob sie eher rechts oder links von den Eltern gestanden haben, und 80 % derjenigen, die in den Medien beschäftigt sind, sagten, sie hätten links von den Eltern und den Klassen­kameraden gestanden. Auf der anderen Seite, wenn sie die Leute in den Medien fragen, wem sie zuhören, dann antworten sie in überwiegender Mehrheit, dass sie auf andere Journalisten hören. Das ist wiederum ein Prozess der eigenen Wahl, ich bin überzeugt, wenn Sie 100 Juristen befragen, ob sie sich eher rechts oder links einordnen, dann werden die meisten antworten eher rechts. Genauso sieht es bei Ingenieuren aus. Alle Menschen, die sich in einer Gesellschaft mit den harten Sachen beschäftigen, tendieren eher nach rechts und alle, die die Gesellschaft eher meinungs­mäßig beeinflussen tendieren nach links." [23]

Zitate über Sarrazin

Zitat: «Es ging um die Frage, woher Sarrazins viel zitierte, im Brustton der Faktizität vorgetragene Behauptung eigentlich kommt, dass siebzig Prozent der türkischen und neunzig Prozent der arabischen Bevölkerung Berlins den Staat ablehnten und in großen Teilen weder integrations­willig noch integrations­fähig seien. Sarrazin gab zu, dass er keinerlei Statistiken dazu habe. Er gab zu, dass es solche Statistiken auch gar nicht gibt.

Bisher hat schlichtweg kein Meinungs­forscher der türkischen und arabischen Bevölkerung Berlins diese Frage gestellt. Thilo Sarrazin behauptet also etwas, von dem er schlicht und einfach nichts weiß. Wenn man aber keine Zahl hat, erklärte Sarrazin dem Reporter weiter, muss "man eine schöpfen, die in die richtige Richtung weist, und wenn sie keiner widerlegen kann, dann setze ich mich mit meiner Schätzung durch". Danke dafür. Hier zeigt das, was wir derzeit "Debatte" nennen, wenigstens einmal seine erschreckende Fratze.

Es geht darum, schwachsinnige, ideologische, gefährliche Pseudo­fakten in die Welt zu setzen und irgendjemand anderem die mühsame und kostspielige Arbeit zu überlassen, den Schwachsinn faktisch und wissen­schaft­lich zu widerlegen. Was natürlich unmöglich ist. Leute wie Sarrazin und Westerwelle können Pseudo­fakten mit einer Geschwindigkeit in die Welt setzen, die jede Nachprüfung und Widerlegung unmöglich macht.» - Tobias Kniebe[24][25]

Zitat: «Nackte Zahlen und kalte Fakten: Wer glaubt, damit argumentieren zu dürfen, ist menschlich schäbig. Das mussten sich jedenfalls Thilo Sarrazin und seine Leser entgegen­halten lassen, als 2010 sein Buch "Deutschland schafft sich ab" erschien. Zur Erinnerung: Angela Merkel verwarf das Werk umgehend, ohne es gelesen zu haben, als "nicht hilfreich". In Talkshows, in denen das Buch Thema war, obwohl es ebenfalls keiner der Beteiligten gelesen haben dürfte, bezichtigte man den Autor, "gefühlskalt" und "zahlengläubig" zu sein (Renate Künast). "Gewalt" sei das, assistierte Michel Friedman[wp] den weiblichen Vertretern menschlicher Wärme, das Buch reduziere "Menschen zu Zahlen", man müsse "ein Leben" gegen die Statistik setzen. Überhaupt: Statistiken und Analysen - alles Teufelszeug! Die damalige muslimische Sozial­ministerin aus Nieder­sachsen bekannte kühn, das brauche sie alles nicht, sie kenne ihre Menschen ja. Eine Journalistin[wp] krönte die Debatte mit der hübschen Charakterisierung, das, was Thilo Sarrazin mit unbestechlicher Präzision ausbreite, sei "Zahlen-Kot".

Die Debatte, schien mir damals, war der Höhepunkt des seit Ende der 1970er Jahre grassierenden Betroffenheits­kults, des Subjektivismus[wp], auch "Sprechen in der ersten Person" genannt. Manch Macho, darunter der spätere grüne Außenminister Joschka Fischer, bekannte sich (endlich! applaudierten viele Frauen) zu seinen Gefühlen und sagte dem geistigen Zuschnitt jener weißen Männer adieu, die noch meinten, an so etwas wie "Objektivität" festhalten zu dürfen.» - Cora Stephan[wp][26]

Einzelnachweise

  1. Einwanderer-Schelte: Sarrazin erklärt die Verdummung der Deutschen, Spiegel Online vom 10. Juni 2010
  2. Merkel wirft Sarrazin Verdummung vor, Süddeutsche Zeitung vom 12. Juni 2010
  3. Äußerungen über Ausländer: Gabriel legt Sarrazin SPD-Austritt nahe, Der Spiegel am 25. August 2010
  4. Integration: Sind Muslime dümmer?, Zeit Online am 26. August 2010 (Weil Migranten mehr Kinder bekommen, sinke in Deutschland die durch­schnitt­liche Intelligenz, behauptet der frühere Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin. Meint er das ernst? Ein Streitgespräch von Özlem Topcu und Bernd Ulrich)
  5. Manfred Kleine-Hartlage: Ein Jahr nach Sarrazin. Besichtigung des Schlachtfeldes, Sezession 43 / 16. August 2011
  6. Sigmar Gabriel über Joachim Gauck und Thilo Sarrazin im Interview zu "Die Welt": Sigmar Gabriel: "Philipp Rösler hat das gut gemacht", Die Welt am 26. Februar 2012
  7. Dieter E. Zimmer: "Ist Intelligenz erblich?", FAZ am 20. Januar 2012;
    Doris Anselm: Dieter E. Zimmer: "Ist Intelligenz erblich? Eine Klarstellung", Deutschlandradio am 12. Februar 2012
  8. Sarrazin wehrt sich gegen SPD-Chef Gabriel, Die Welt am 26. Februar 2012 (Sarazins Brief an die Mitglieder des Pateivorstandes der SPD)
  9. Arno Orzessek: "Ist Intelligenz erblich? Eine Klarstellung" (Buchvorstellung), Deutschlandradio am 16. Januar 2012
  10. Alan Posener: Aus der SPD geworfen: Sarrazin scheiterte nicht an seinen Ansichten, sondern an seinem Starrsinn, Die Welt am 1. August 2020
  11. Oberstes Parteigericht bestätigt SPD-Ausschluss von Thilo Sarrazin, Die Welt am 31. Juli 2020
  12. Sarrazin spricht erstmals öffentlich über sein SPD-Ausschluss­verfahren beim Studienzentrum Weikersheim auf der Burg Lichtenberg.
  13. Thilo Sarrazin stellte sein Buch "Wunschdenken" im Juni 2016 in den Clubräumen der Hayek-Gesellschaft einem an sachlichen Argumenten interessiertem Publikum vor.
  14. Thilo Sarrazin sprach auf der vom Freiheitlichen Bildungs­institut und dem Liberalen Klub organisierten Veranstaltung "Die neue Völkerwanderung - Risiken und Gefahren".
  15. Thilo Sarrazin referierte auf Einladung des Liberalen Klubs und des FPÖ-Bildungs­instituts in der Wiener Hofburg zum Thema "Europa am Scheideweg - die Währungs- und Demokratie­krise der Europäischen Union".
  16. Thilo Sarrazin: The Thirteen Points of Political Correctness, Gates of Vienna am 8. April 2013; Thilo Sarrazin: Die dreizehn Punkte der politischen Korrektheit, EuropeNews am 9. April 2013
  17. Youtube-link-icon.svg Thilo Sarrazin stellt sein Buch "Wunschdenken" vor (3. Juni 2016 in Berlin) (Länge: 72:31 Min.)
  18. Volkmar Weiss: Rezension: Thilo Sarrazin: Deutschland schafft sich ab[webarchiv], 2. September 2010 (Zuletzt bearbeitet: 19. Mai 2011, 10:06 Uhr)
  19. Anreißer: Wie Ansätze zu Verschwörungstheorien, Realitäts­verweigerung, Moralisieren und Polemisieren eine sachliche Aus­einander­setzung unterminieren. Ein Zwischenruf
  20. Thilo Sarrazin: Der Begriff Homo-Ehe ist eine Verfälschung, Focus am 23. Februar 2014
  21. Sarrazin: Hartz IV wird zum Mindestlohn für ganz Europa, Focus am 8. Dezember 2013
  22. Dietmar Neuerer: Integrations-Debatte: Kohl verteidigt umstrittene Türkei-Äußerungen, Handelsblatt am 2. August 2013
  23. Interview: Thilo Sarrazin zur Verleihung des Sappho Preises für Meinungsfreiheit 2013 in Kopenhagen, EuropeNews am 8. April 2013
  24. Debatte Ich sage: Guido, Thilo - Maul halten., Süddeutsche Zeitung - Magazin, Heft 10/2010 (Angesichts dieser Debatten­kultur wirken Verschweigen, Aussitzen und Weiter­wursteln wie rationale, humane und weise Alternativen)
  25. Matthias Kolb: Sarrazin: Neues Buch: Bekannte Botschaft in vielen Varianten, Süddeutsche Zeitung am 30. August 2010
  26. Cora Stephan[wp]: Die Magie der Zahlen, AchGut-Blog am 15. Februar 2021

Netzverweise