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Andreas Rödder
Andreas Rödder | |
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Geboren | 11. Juli 1967 |
Parteibuch | Christlich-Demokratische Union Deutschlands |
Beruf | Historiker |
Andreas Rödder (* 1967) ist ein deutscher Historiker. Er ist seit 2005 Professor für Neueste Geschichte[wp] an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz[wp].
Politische Positionen
In einem Tagesspiegel-Interview vom 20. Juni 2016, in dem er zu aktuellen politischen Entwicklungen in Deutschland Stellung nahm, definierte Rödder konservativ als Bezeichnung für eine Haltung, die auf behutsame Verbesserung anstelle radikaler Umgestaltung setze. "Es geht darum", zitierte er Lord Salisbury[wp], "den Wandel zu verzögern, bis er harmlos geworden ist." Konservatives Denken sei eher durch Aristoteles[wp] als durch Platon[wp] geprägt, "durch praktische Vernunft anstatt abstrakte Modelle, durch Besonnenheit statt Unbedingtheit". Züge solcher Unbedingtheit zeigten sich auch bei einem alternativlos propagierten "humanitären Imperativ" in der Flüchtlingspolitik. Die Erfolge der AfD führt Rödder unter anderem auf die "Kultur der Postmoderne" zurück, die er auf Diversität, Antidiskriminierung und Gleichstellung gerichtet sieht. Hierbei hätten sich "Züge einer repressiven Toleranz[wp]" entwickelt, die den psychologischen Mechanismus der Reaktanz[wp] ausgelöst haben könnten: "Es gibt eine politisch-intellektuelle Tiefenströmung, die als Gegenbewegung auf die ideologische Überhöhung der politischen Kultur der Inklusion[wp] zurückgeht." In der AfD erkennt Rödder antiliberale, antiparlamentarische und antipluralistische Strömungen. Teile der Partei überschritten die Grenze zum völkischen Denken: "All das hat mit einem modernen Konservatismus nichts zu tun." Dieser ließe sich aber nicht auf Endgültiges festlegen: "Es gibt keine ewigen Werte, und der Konservative verteidigt heute, was er gestern noch bekämpft hat. Das ist die Paradoxie des Konservativen - und sie hat zugleich eine menschenfreundliche Komponente, denn sie schützt vor doktrinärer Rigidität und moralischer Selbstüberhebung."[1]
Der Fridays-for-Future-Bewegung und dem YouTuber Rezo[wp] unterstellte er auf einer Podiumsdiskussion beim Evangelischen Kirchentag 2019[wp] einen "moralischen Absolutheitsanspruch", der wenig Raum zur Auseinandersetzung lasse, und warf ihnen "Panikmache" vor.[2]
Anfang 2021 beteiligte er sich an der Gründung des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit, das sich für freie und kontroverse Sachdebatten und gegen Cancel Culture und Political Correctness einsetzt.[3]
Privates
Andreas Rödder ist seit 1991 verheiratet und hat drei Töchter.
Interviews
- TeutebergTalk - Wird Identitätspolitik zur Systemfrage? - Linda Teuteberg (5. Februar 2021) (Länge: 56:46 Min.)
- Identitätspolitik zieht sich durch viele politische Themen: Cancel Culture, Wokeness, Quoten & Safe Spaces sind nur einige der Stichworte. Wird sie zur Systemfrage? Thema meines Gesprächs im TeutebergTalk dieser Woche mit Andreas Rödder.
- Martin Reeh: Historiker über Konservatismus: Panik ist nicht vernünftig, taz am 16. Juli 2019
- Anreißer: Linkes Denken ist grundsätzlich anfällig für moralische Selbstgewissheiten, sagt Andreas Rödder - und plädiert für eine konservativere CDU.
Einzelnachweise
- ↑ Der Tagesspiegel, 20. Juni 2016, S. 4.
- ↑ Michael Güthlein: Ist das noch konservativ oder kann das weg?, evangelisch.de am 22. Juni 2019
- ↑ Meinungsklima: Wissenschaftler gründen "Netzwerk Wissenschaftsfreiheit", forschung-und-lehre.de[wp] am 4. Februar 2021
Netzverweise
- Wikipedia führt einen Artikel über Andreas Rödder
- Webpräsenz der Universität Mainz: Andreas Rödder