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Pauline Harmange

Aus WikiMANNia
Version vom 30. November 2020, 05:33 Uhr von Autor (Diskussion | Beiträge) (+Lucas Schoppe: Wie man Hass salonfähig macht)
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Pauline Harmange
Pauline Harmange.jpg
Geboren 1995
URL uninvincibleete.com

Pauline Harmange ist eine französische Feministin, die keinen Hehl aus ihrem Männerhass macht.

Zitat: «Männerhass ist eine befreiende Form der Feindseligkeit.»

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Moi les hommes, je les déteste Essai, Seuil, 2020
    deutsch: Ich hasse Männer. Übersetzt von Nicola Denis. Rowohlt, 2020, ISBN 3-499-00675-8

Interview


Kommentare

Und weiter geht's mit dem feministischen Dachschaden.

Ich hatte doch gerade eben den Artikel über den feministischen Vorwurf, dass "Incels" üble Frauenhasser wären.[2]

Es ist doch immer so, dass Linke irgendwem irgendeinen "Hass" unterstellen (aber sprachlich so verkrüppelt und minder­bemittelt sind, dass sie nur die eine Kategorie des Verschmähens kennen).

Nur um mal zu zeigen, wie dämlich das alles ist:

Die NZZ schreibt Männerhass als Frauenrecht? Aus Frankreich schwappt eine bizarre Debatte herüber:

Zitat: «In einem Essay erörtert eine französische Autorin, warum sie alle Männer verabscheut. Das Büchlein sorgt für Aufruhr - auch weil ein Beamter den Verkauf des Textes unterbinden wollte. [...]

Während sich die Verleger die Hände reiben, fasst sich die Leserin an den Kopf: Der Titel des Traktats ist tatsächlich ernst gemeint und soll ein feministisches Statement sein. Pauline Harmange, die 25-jährige Autorin, ist zwar mit einem Mann verheiratet, verficht aber auf 80 Seiten ihr Recht, Männer zu hassen - und zwar nicht bestimmte Männer, sondern alle Männer. Die Misandrie, die sie verteidigt, definiert sie als "negatives Gefühl" gegenüber sämtlichen Vertretern des männlichen Geschlechts, wobei die Ablehnung von simplem Misstrauen bis zu entschiedener Feindseligkeit reichen könne.»[3]

Und zur näheren Erklärung:

Zitat: «Sexistisch sind nur die anderen

Wer das nun sexistisch findet, ist laut Harmange vollkommen fehlgeleitet. Man könne, so erklärt die Autorin, Misogynie und Misandrie unmöglich mit gleichen Ellen messen, da die männer­hassenden Frauen erstens aus einer Position der Unterdrückung agierten und ihren Hass zweitens auf ganz andere Weise lebten als die Männer. Bei diesen äussere sich die Verachtung der Frauen regelmässig in Tötungs­delikten, und mildere Formen männlicher Gewalt, ist Harmange überzeugt, erfahre jede einzelne Frau. Wenn nun aber Frauen, auf dieses Übel reagierend, die Gesamtheit der Männer gering­schätzten, tue das niemandem weh und im Gegenteil den Frauen wohl.»[3]

Erstaunt mich eigentlich, dass sich überhaupt noch einer mit der abgegeben hat.

Hadmut Danisch[4]
Wie die universitäre Ausgabe der Wochenzeitung Die Zeit politischen Hass propagiert - und warum sie es tut

In den öffentlichen Diskussionen der letzten Jahre ist ein Verhalten ganz normal geworden, das noch kurz zuvor kindisch und unpolitisch gewirkt hätte - nämlich dem politischen Gegner "Hass"[ext] zu unterstellen[ext]. Wer so agiert, der konzentriert sich weder auf allgemein nachvollziehbare Interessen­gegensätze noch auf überprüfbare Konsequenzen von Entscheidungen, sondern er lanciert diskreditierende Unter­stellungen über Motivation und Gefühlswelt anderer.

Mit einem demokratischen Diskurs ist das schlecht vereinbar, weil es den gemeinsamen Rahmen dementiert, den dieser Diskurs braucht - wofür dann aber selbst­verständlich jeweils nur diese anderen, die Hassenden, verantwortlich gemacht werden.

Hass befreit. Aber wovon eigentlich?

Welchen Sinn hat es dann aber, wenn politische Akteure sich sogar selbst Hass zuschreiben?

"Die alten Zivilisationen behaupteten, dass sie auf Liebe oder Gerechtigkeit gegründet wären. Unsere ist auf Hass gebaut." (241)

Das erklärt O'Brian, der im langen Schlussteil von George Orwells grandiosem Roman 1984 den Protagonisten Winston Smith foltert.

O'Brian: Während Nazis und Stalinisten noch illusionär geglaubt hätten, ihre Machtgier würde irgendwelchen positiven Zwecken dienen, wäre dem totalitären Regime Oceanias klar, dass Macht ein Selbstzweck ist. (238) Das Regime in Orwells Roman kann sich also ganz auf Hass und Macht konzentrieren und muss keine Energie mehr dafür aufwenden, sich Illusionen über höhere Zwecke zu machen.

Diese harte, illusionslose, zynische Selbst­beschreibung kann sich O'Brian eben gerade deshalb leisten, weil Winston ganz in seiner Gewalt ist. Wie aber kann politischer Hass in einem demokratischen Kontext beworben werden?

"Männerhass ist eine befreiende Form der Feindseligkeit." So überschreibt ZEITCampus, das Unimagazin des Zeit-Verlags, Carla Baums Interview mit der französischen Feministin Pauline Harmange.

Nun ist es ja durchaus nachvollziehbar, dass offen vorgetragener Hass etwas Befreiendes hat: Er befreit von zivilen Erwartungen, von Selbstkontrolle, von moralischen Vorgaben. Eben darum hat er aber auch erhebliche Legitimations­probleme.

Für Harmange aber reicht es, auf eine klassische Legitimation politischer Feindschaft zurück­zu­greifen, und die Interviewerin der universitären Zeit souffliert ihr dabei. Sie fragt, ob es denn eine gute Idee wäre, "Hass mit Hass" zu bekämpfen - und Harmange nimmt die Vorlage an, beschreibt ihren Hass als "Gegen­reaktion", die gar nicht nötig wäre, "wenn Frauenhass nicht systematisch existierte".

Die andern haben angefangen.

Natürlich könnte die Interviewerin der universitären Zeit bei dieser Gelegenheit einfach einmal fragen, wann denn in den letzten Jahrzehnten irgendein Mann einen Bestseller geschrieben hätte, der offen zum Hass auf Frauen aufruft - oder wann denn Frauenhass in bildungs­bürgerlichen Zeitungen offen propagiert worden wäre. Stattdessen gibt sie weitere Vorlagen und fragt, ob das alles denn wirklich einen "generellen Hass auf Männer, auf alle Männer" rechtfertigen würde. Als wäre es unwidersprochener Konsens, dass Hass auf Männer ganz okay wäre, während nur noch die Frage irgendwie strittig ist, ob es denn wirklich alle treffen müsse.

Ich selbst - als Mann, als Vater eines Jungen, aber auch als Lehrer von Mädchen UND Jungen - frage mich manchmal, ob ein solch offen und selbstverständlich vorgetragener Hass nicht möglicherweise Folgen hat, die wir gar nicht überschauen. #KillAllMen, #MenAreTrash

Das lässt sich auch nicht dagegen aufwiegen, dass Mädchen und Frauen im Alltag andere niederdrückende oder destruktive Erfahrungen machen, beispielsweise durch sexualisierte Übergriffe. Dass ein Hass auf Männer - und Jungen - offen vorgetragen und von bildungs­bürgerlichen Magazinen als salonfähig und selbst­verständlich präsentiert wird: Das gibt es beim Pendant des Frauenhasses nicht.

Dabei trifft dieser Hass eben gerade nicht diejenigen Männer, die Frauen wie Harmange dabei im Auge haben. Sie stellt Männer so dar, als wären sie rundweg Kingpins, fette machtgeile unerschütterliche Super­schurken aus einem Comic.

Hochprivilegierten Männern jedoch kann Harmanges Hass gleichgültig sein, sie haben genügend Ressourcen, ihn zu kompensieren. Er trifft hingegen Jungen, die in der Schule Nachteile erleben[ext] - Väter, die auf verlorenem Posten[ext] um den Kontakt zu ihren Kindern kämpfen - oder männliche Gewaltopfer, die deutlich weniger institutionelle Hilfen finden als weibliche[ext].

Harmange ahnt diesen Widerspruch, wischt ihn aber beiseite, bevor er lästig ins Bewusstsein treten kann. Das "System der Misogynie", also des Frauenhasses, wäre aufgebaut wie eine "Pyramide", an deren Spitze ein paar extrem gewalttätige Männer stünden, während darunter eine größere Masse an Männern lebte, die zu einzelnen Frauen

"gut sein können, zum Beispiel zu der Frau, die sie lieben. Das heißt aber nicht, dass sie nicht in einem misogynen System verortet sind und nicht anderweitig dazu beitragen, es aufrecht zu erhalten."

Das ist dasselbe einebnende Denkmuster, das Connell schon mit seiner Rede von der "patriarchalen Dividende" bekannt gemacht hat[ext]. Oder Susan Brownmiller mit ihrer Behauptung, dass die Vergewaltigung "ein bewusster Prozess der Einschüchterung"[ext] wäre, mit dem "alle Männer alle Frauen in einem Zustand der Furcht halten" ("a conscious process of intimidation by which all men keep all women in a state of fear", Against Our Will, S. 15)

Das verwischt die enormen Unterschiede zwischen Männern (und übrigens auch Frauen), nicht allein im Verhalten gegenüber Frauen, sondern auch im sozialen Status, in den ökonomischen Möglichkeiten, im kulturellen Kapital. Ausdrücklich erklärt Harmange, tatsächlich, dass Männer "eine soziale Klasse" bilden würden.

Der Klassenbegriff wird damit nicht nur biologistisch eingezuckert, sondern auch ganz ins Unscharfe geschoben.

Welchen Zweck hat diese Reminiszenz an eine traditionelle Begrifflichkeit linker Politik, die diese Begriffe zugleich entleert und zerstört?

Duckspeak und die unaufgeklärte Aufklärung

Erklärlich wird der Erfolg einer solch unverhohlen inhumanen Position dadurch, dass es ein Erfolg in einem ganz bürgerlichen Milieu mit vielen sozialen Vorteilen ist, dessen Angehörige sich gleichwohl als irgendwie links verstehen möchten. Der Sprachgebrauch Harmanges und ihrer Interviewerin legitimiert nicht nur gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit - er macht auch, und vielleicht vor allem, eine sinnvolle Frage nach sozialer Gerechtigkeit unmöglich.

Soziale Gerechtigkeit wird hier verhandelt als internes Problem eines hoch­privilegierten Milieus, das an Menschen außerhalb der eigenen Schicht gar nicht mehr denkt - als eine Aus­einander­setzung zwischen bürgerlichen Männern und bürgerlichen Frauen, die so massiv und irrational als "Hass" aufgeladen wird, dass der Lärm alle Einsprüche von außen übertönt.

Das Interview führt so, ganz unabsichtlich, eine narzisstische Haltung von Menschen vor, die sich nicht nur ganz auf ihre eigenen Widersprüche fixieren - sondern die zugleich auch so erheblich privilegiert sind, dass sie diese Widersprüche als Gesamt­wider­spruch der ganzen Gesellschaft verkaufen können. Es ist vor diesem Hintergrund kein Zufall, dass Harmanges Salonfaschismus ausgerechnet in der universitären Ausgabe der Zeit beworben wird.

Männlichkeit wird in diesem Kontext zur Chiffre für alles, was in die Selbst­bezüglichkeit einbrechen könnte - und eben das macht auch den Hass auf sie notwendig.

Wenn Liebe die Freude an der Existenz eines anderen Menschen ist, dann ist Hass die radikale, nicht einmal mehr begründungs­bedürftige Ablehnung des bloßen Daseins anderer. O'Brian beschreibt Winston das unumgängliche Endergebnis seiner Folter so:

"Du wirst spurlos aus dem Strom der Geschichte entfernt werden. (...) Nichts wird von dir bleiben, kein Name, kein Eintrag in einem Register, keine Erinnerung in einem lebendigen Gehirn. Du wirst ausgelöscht in der Vergangenheit wie in der Zukunft. Du wirst niemals existiert haben." (230)

In dem feministischen Kulttext "SCUM" räsonniert die Warhol-Attentäterin Valerie Solanas über das Töten aller Männer[ext] und hebt diejenigen Männer als Hilfstruppen ("Auxiliary") des Feminismus hervor, die rastlos daran arbeiten, sich selbst auszulöschen ("working diligently to eliminate themselves"). Die Vernichtung der Existenz ist hier so restlos, dass die Vernichteten in sie selbst einwilligen, sie sogar selbst betreiben und nicht einmal den Versuch eines Widerstands unternehmen.

Wenn nun Harmange davon redet, dass es jetzt an den Männern wäre, sich mit der Ungleichheit der Geschlechter aus­einander­zu­setzen - dann erwartet sie natürlich keine eigenständige, irgendwie männliche Perspektive auf feministische Positionen, sondern deren fraglose Übernahme. Ohnehin stünden hinter jedem Mann, der sich mit Fragen der Geschlechtergerechtigkeit aus­einander­setzt, "mehrere Frauen (...), die ihm in harter Arbeit die Augen geöffnet haben" - so zitiert die Interviewerin der universitären Zeit die Autorin distanzlos.

Harmange wiederum betont, dass sie selbst "keine Lehrerin für Männer im Allgemeinen mehr sein" werde und dass sie sich nicht "die Mühe machen" werde, zwischen Männern zu differenzieren, weil Frauen damit "einen großen Teil unserer Energie, die wir im Kampf gegen das Patriarchat brauchen", verlieren würden.

Damit ist sie ein Paradebeispiel einer unaufgeklärten Aufklärung, die wahllos mit Versatzstücken aus aufklärerischen Traditionen hantiert, die aber niemals auf die Idee kommt, über die eigenen Grundlagen zu reflektieren.

Worin denn zum Beispiel dieses "Patriarchat" bestehen würde - welches denn die "systematische Unterdrückung" ist, "die Frauen durch Männer erfahren" - was sie damit meint, dass sämtliche Frauen in unserer "Gesellschaft unterdrückt und schlecht behandelt (...) werden": All das wird von Harmange durchaus demonstrativ NICHT erläutert. Das ist umso gravierender, als diese Sammlung von Behauptungen ja immerhin einen kollektiven Hass begründen soll.

Orwell beschreibt in einem Anhang zu seinem Roman die Sprache des totalitären Staates Oceania, deren Ideal das "duckspeak" wäre - Menschen sollten so sprechen, wie Enten quaken. Es wäre die Hoffnung der Sprachpflege in diesem Staat, "die artikulierte Rede direkt vom Kehlkopf produzieren zu lassen, ohne höhere Hirnareale überhaupt in irgendeiner Weise involvieren zu müssen." (278f.)

Harmanges demonstrativer Verzicht auf Begründungen ihrer Behauptungen signalisiert in diesem Sinn eben auch, dass überhaupt keine Reflexion des Gesagten mehr nötig wäre. Sie produziert Laute mit hohem Wieder­erkennungs­wert, die überhaupt kein Gegenstand des Nachdenkens mehr sein sollen, weil sie irgendwie immer schon geklärt wären.

Dieser entschlossene Mangel an Reflexion und der selbst­verständlich propagierte Hass bedingen einander.

Die Rückkehr des Klassenkampfs als Farce

Wer die Perspektive anderer Menschen radikal entwertet - wer sich selbst allenfalls als Lehrer sieht, der alles Wichtige schon erkannt hat, was andere noch erkennen müssen - der nimmt eben sich selbst auch nie von außen, als Objekt möglicher Kritik wahr. Er, oder eben: sie kann sich dann beliebig idealisieren. So formuliert Harmange ausgerechnet in dieser radikalen Beziehungs­losigkeit, dass "wir Frauen sehr viel besser (darin) sind als Männer, (...) emotionale Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen".

Wer umgekehrt in einer solchen Weise idealiserend auf sich selbst bezogen ist, der, oder eben: die kann dann andere dann bloß noch als Bedrohung der eigenen friedlichen Existenz wahrnehmen. Dies nicht, weil andere etwa gewalt­tätig wären - sondern weil sie überhaupt existieren. Akzeptabel sind sie dann allenfalls als Instrumente.

Harmange zitiert eine "feministische Influencerin auf Instagram":

"Wenn Männer mich fragen, was sie für den feministischen Kampf tun können, sage ich immer: Pass auf die Kinder deiner Freundinnen auf, während sie an Demonstrationen teilnehmen."

Natürlich sind die Kinder hier nur Kinder der Freundinnen, ganz gewiss nicht Kinder der Männer selbst.

Salonfähig aber wird diese unverhohlene Verkündigung unreflektierten Hasses dadurch, dass sich in ihr soziale Spaltungen ausdrücken. In der Fantasie eines umfassenden Mann-Frau-Widerspruchs kehrt die Idee des Klassenkampfes ins Farcehafte verzerrt zurück und wird damit zugleich unschädlich gemacht.

Denn: Eine solche narzisstische Selbst­bezogenheit, wie Harmange sie vorführt, müssen Menschen sich überhaupt erst einmal leisten können. Wer täglich pragmatischen Zwängen begegnet, wer sich in der Erwerbswelt behaupten und dabei beständig mit anderen kooperieren muss, weil er oder sie nicht auf umfassende Ressource zurückgreifen kann - der kann sich diese Selbst­bezogenheit ebenso wenig erlauben wie die konsequente Ausblendung der Perspektiven anderer.

Der Hass Harmanges ist damit der Hass von Menschen, die ihre erheblichen sozialen Vorteile behalten wollen und die diese Vorteile gegen Kritik immunisieren, indem sie sich selbst als Kämpfer für die Unterdrückten fantasieren.

Männlichkeit wird zur Chiffre für alles, was diesen Selbstbezug bedroht, während Weiblichkeit zur Chiffre der fantasierten friedfertigen Welt wird, die endlich hergestellt wäre, wenn der Selbstbezug durch nichts mehr irritiert würde.

Dazu passt die Struktur eines Interviews, das kein Gespräch, sondern ein Selbstgespräch ist, das von einer Souffleuse unterstützt wird. Harmange und Baum reden in diesem betreuten Monolog inhaltlich durchgehend über Fantasien, über Projektionen - doch sie treffen damit reale Jungen, reale Männer, aber auch reale Mädchen und Frauen.

Sie reden allerdings nicht, um sich darüber klar zu werden - sie reden, um es niemals merken zu müssen.



Orwells 1984 zitiere ich aus der englischen Ausgabe:
George Orwell: Nineteen Eighty-Four, edited by Rondal Carter and Valerie Durow, Penguin Student Editions 2000
Außerdem zitiere ich aus:
Susan Brownmiller: Against Our Will. Men, Women and Rape, First Ballentine Books 1993
Ich habe die Zitate selbst aus dem Englischen übersetzt.
– Lucas Schoppe[5]

Einzelnachweise

  1. Interview: Carla Baum (Anreißer: Die radikal feministische Autorin Pauline Harmange steht offen zu ihrem Männerhass. Im Interview spricht sie darüber, welche gesellschaftliche Vision damit verbunden ist.)
  2. Hadmut Danisch: Kommt jetzt die Zwangsfrau?, Ansichten eines Informatikers am 2. Oktober 2020
  3. 3,0 3,1 Claudia Mäder: Männerhass als Frauenrecht? Aus Frankreich schwappt eine bizarre Debatte herüber, Neue Zürcher Zeitung am 24. September 2020
  4. Hadmut Danisch: Männerhass, Ansichten eines Informatikers am 2. Oktober 2020
  5. Lucas Schoppe: Wie man Hass salonfähig macht, Man Tau am 18. November 2020

Netzverweise