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Pauline Harmange
Pauline Harmange | |
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Geboren | 1995 |
URL | uninvincibleete.com |
Pauline Harmange ist eine französische Feministin, die keinen Hehl aus ihrem Männerhass macht.
Zitat: | «Männerhass ist eine befreiende Form der Feindseligkeit.» |
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Moi les hommes, je les déteste Essai, Seuil, 2020
- deutsch: Ich hasse Männer. Übersetzt von Nicola Denis. Rowohlt, 2020, ISBN 3-499-00675-8
Interview
- Pauline Harmange: "Männerhass ist eine befreiende Form der Feindseligkeit", Zeit Campus am 15. November 2020[1]
Kommentare
Und weiter geht's mit dem feministischen Dachschaden.
Ich hatte doch gerade eben den Artikel über den feministischen Vorwurf, dass "Incels" üble Frauenhasser wären.[2] Es ist doch immer so, dass Linke irgendwem irgendeinen "Hass" unterstellen (aber sprachlich so verkrüppelt und minderbemittelt sind, dass sie nur die eine Kategorie des Verschmähens kennen). Nur um mal zu zeigen, wie dämlich das alles ist: Die NZZ schreibt Männerhass als Frauenrecht? Aus Frankreich schwappt eine bizarre Debatte herüber:
Und zur näheren Erklärung:
Erstaunt mich eigentlich, dass sich überhaupt noch einer mit der abgegeben hat. | ||||
– Hadmut Danisch[4] |
Wie die universitäre Ausgabe der Wochenzeitung Die Zeit politischen Hass propagiert - und warum sie es tut
In den öffentlichen Diskussionen der letzten Jahre ist ein Verhalten ganz normal geworden, das noch kurz zuvor kindisch und unpolitisch gewirkt hätte - nämlich dem politischen Gegner "Hass"[ext] zu unterstellen[ext]. Wer so agiert, der konzentriert sich weder auf allgemein nachvollziehbare Interessengegensätze noch auf überprüfbare Konsequenzen von Entscheidungen, sondern er lanciert diskreditierende Unterstellungen über Motivation und Gefühlswelt anderer. Mit einem demokratischen Diskurs ist das schlecht vereinbar, weil es den gemeinsamen Rahmen dementiert, den dieser Diskurs braucht - wofür dann aber selbstverständlich jeweils nur diese anderen, die Hassenden, verantwortlich gemacht werden. Hass befreit. Aber wovon eigentlich? Welchen Sinn hat es dann aber, wenn politische Akteure sich sogar selbst Hass zuschreiben?
Das erklärt O'Brian, der im langen Schlussteil von George Orwells grandiosem Roman 1984 den Protagonisten Winston Smith foltert. O'Brian: Während Nazis und Stalinisten noch illusionär geglaubt hätten, ihre Machtgier würde irgendwelchen positiven Zwecken dienen, wäre dem totalitären Regime Oceanias klar, dass Macht ein Selbstzweck ist. (238) Das Regime in Orwells Roman kann sich also ganz auf Hass und Macht konzentrieren und muss keine Energie mehr dafür aufwenden, sich Illusionen über höhere Zwecke zu machen. Diese harte, illusionslose, zynische Selbstbeschreibung kann sich O'Brian eben gerade deshalb leisten, weil Winston ganz in seiner Gewalt ist. Wie aber kann politischer Hass in einem demokratischen Kontext beworben werden? "Männerhass ist eine befreiende Form der Feindseligkeit." So überschreibt ZEITCampus, das Unimagazin des Zeit-Verlags, Carla Baums Interview mit der französischen Feministin Pauline Harmange. Nun ist es ja durchaus nachvollziehbar, dass offen vorgetragener Hass etwas Befreiendes hat: Er befreit von zivilen Erwartungen, von Selbstkontrolle, von moralischen Vorgaben. Eben darum hat er aber auch erhebliche Legitimationsprobleme. Für Harmange aber reicht es, auf eine klassische Legitimation politischer Feindschaft zurückzugreifen, und die Interviewerin der universitären Zeit souffliert ihr dabei. Sie fragt, ob es denn eine gute Idee wäre, "Hass mit Hass" zu bekämpfen - und Harmange nimmt die Vorlage an, beschreibt ihren Hass als "Gegenreaktion", die gar nicht nötig wäre, "wenn Frauenhass nicht systematisch existierte". Die andern haben angefangen. Natürlich könnte die Interviewerin der universitären Zeit bei dieser Gelegenheit einfach einmal fragen, wann denn in den letzten Jahrzehnten irgendein Mann einen Bestseller geschrieben hätte, der offen zum Hass auf Frauen aufruft - oder wann denn Frauenhass in bildungsbürgerlichen Zeitungen offen propagiert worden wäre. Stattdessen gibt sie weitere Vorlagen und fragt, ob das alles denn wirklich einen "generellen Hass auf Männer, auf alle Männer" rechtfertigen würde. Als wäre es unwidersprochener Konsens, dass Hass auf Männer ganz okay wäre, während nur noch die Frage irgendwie strittig ist, ob es denn wirklich alle treffen müsse. Ich selbst - als Mann, als Vater eines Jungen, aber auch als Lehrer von Mädchen UND Jungen - frage mich manchmal, ob ein solch offen und selbstverständlich vorgetragener Hass nicht möglicherweise Folgen hat, die wir gar nicht überschauen. #KillAllMen, #MenAreTrash Das lässt sich auch nicht dagegen aufwiegen, dass Mädchen und Frauen im Alltag andere niederdrückende oder destruktive Erfahrungen machen, beispielsweise durch sexualisierte Übergriffe. Dass ein Hass auf Männer - und Jungen - offen vorgetragen und von bildungsbürgerlichen Magazinen als salonfähig und selbstverständlich präsentiert wird: Das gibt es beim Pendant des Frauenhasses nicht. Dabei trifft dieser Hass eben gerade nicht diejenigen Männer, die Frauen wie Harmange dabei im Auge haben. Sie stellt Männer so dar, als wären sie rundweg Kingpins, fette machtgeile unerschütterliche Superschurken aus einem Comic. Hochprivilegierten Männern jedoch kann Harmanges Hass gleichgültig sein, sie haben genügend Ressourcen, ihn zu kompensieren. Er trifft hingegen Jungen, die in der Schule Nachteile erleben[ext] - Väter, die auf verlorenem Posten[ext] um den Kontakt zu ihren Kindern kämpfen - oder männliche Gewaltopfer, die deutlich weniger institutionelle Hilfen finden als weibliche[ext]. Harmange ahnt diesen Widerspruch, wischt ihn aber beiseite, bevor er lästig ins Bewusstsein treten kann. Das "System der Misogynie", also des Frauenhasses, wäre aufgebaut wie eine "Pyramide", an deren Spitze ein paar extrem gewalttätige Männer stünden, während darunter eine größere Masse an Männern lebte, die zu einzelnen Frauen
Das ist dasselbe einebnende Denkmuster, das Connell schon mit seiner Rede von der "patriarchalen Dividende" bekannt gemacht hat[ext]. Oder Susan Brownmiller mit ihrer Behauptung, dass die Vergewaltigung "ein bewusster Prozess der Einschüchterung"[ext] wäre, mit dem "alle Männer alle Frauen in einem Zustand der Furcht halten" ("a conscious process of intimidation by which all men keep all women in a state of fear", Against Our Will, S. 15) Das verwischt die enormen Unterschiede zwischen Männern (und übrigens auch Frauen), nicht allein im Verhalten gegenüber Frauen, sondern auch im sozialen Status, in den ökonomischen Möglichkeiten, im kulturellen Kapital. Ausdrücklich erklärt Harmange, tatsächlich, dass Männer "eine soziale Klasse" bilden würden. Der Klassenbegriff wird damit nicht nur biologistisch eingezuckert, sondern auch ganz ins Unscharfe geschoben. Welchen Zweck hat diese Reminiszenz an eine traditionelle Begrifflichkeit linker Politik, die diese Begriffe zugleich entleert und zerstört? Duckspeak und die unaufgeklärte Aufklärung Erklärlich wird der Erfolg einer solch unverhohlen inhumanen Position dadurch, dass es ein Erfolg in einem ganz bürgerlichen Milieu mit vielen sozialen Vorteilen ist, dessen Angehörige sich gleichwohl als irgendwie links verstehen möchten. Der Sprachgebrauch Harmanges und ihrer Interviewerin legitimiert nicht nur gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit - er macht auch, und vielleicht vor allem, eine sinnvolle Frage nach sozialer Gerechtigkeit unmöglich. Soziale Gerechtigkeit wird hier verhandelt als internes Problem eines hochprivilegierten Milieus, das an Menschen außerhalb der eigenen Schicht gar nicht mehr denkt - als eine Auseinandersetzung zwischen bürgerlichen Männern und bürgerlichen Frauen, die so massiv und irrational als "Hass" aufgeladen wird, dass der Lärm alle Einsprüche von außen übertönt. Das Interview führt so, ganz unabsichtlich, eine narzisstische Haltung von Menschen vor, die sich nicht nur ganz auf ihre eigenen Widersprüche fixieren - sondern die zugleich auch so erheblich privilegiert sind, dass sie diese Widersprüche als Gesamtwiderspruch der ganzen Gesellschaft verkaufen können. Es ist vor diesem Hintergrund kein Zufall, dass Harmanges Salonfaschismus ausgerechnet in der universitären Ausgabe der Zeit beworben wird. Männlichkeit wird in diesem Kontext zur Chiffre für alles, was in die Selbstbezüglichkeit einbrechen könnte - und eben das macht auch den Hass auf sie notwendig. Wenn Liebe die Freude an der Existenz eines anderen Menschen ist, dann ist Hass die radikale, nicht einmal mehr begründungsbedürftige Ablehnung des bloßen Daseins anderer. O'Brian beschreibt Winston das unumgängliche Endergebnis seiner Folter so:
In dem feministischen Kulttext "SCUM" räsonniert die Warhol-Attentäterin Valerie Solanas über das Töten aller Männer[ext] und hebt diejenigen Männer als Hilfstruppen ("Auxiliary") des Feminismus hervor, die rastlos daran arbeiten, sich selbst auszulöschen ("working diligently to eliminate themselves"). Die Vernichtung der Existenz ist hier so restlos, dass die Vernichteten in sie selbst einwilligen, sie sogar selbst betreiben und nicht einmal den Versuch eines Widerstands unternehmen. Wenn nun Harmange davon redet, dass es jetzt an den Männern wäre, sich mit der Ungleichheit der Geschlechter auseinanderzusetzen - dann erwartet sie natürlich keine eigenständige, irgendwie männliche Perspektive auf feministische Positionen, sondern deren fraglose Übernahme. Ohnehin stünden hinter jedem Mann, der sich mit Fragen der Geschlechtergerechtigkeit auseinandersetzt, "mehrere Frauen (...), die ihm in harter Arbeit die Augen geöffnet haben" - so zitiert die Interviewerin der universitären Zeit die Autorin distanzlos. Harmange wiederum betont, dass sie selbst "keine Lehrerin für Männer im Allgemeinen mehr sein" werde und dass sie sich nicht "die Mühe machen" werde, zwischen Männern zu differenzieren, weil Frauen damit "einen großen Teil unserer Energie, die wir im Kampf gegen das Patriarchat brauchen", verlieren würden. Damit ist sie ein Paradebeispiel einer unaufgeklärten Aufklärung, die wahllos mit Versatzstücken aus aufklärerischen Traditionen hantiert, die aber niemals auf die Idee kommt, über die eigenen Grundlagen zu reflektieren. Worin denn zum Beispiel dieses "Patriarchat" bestehen würde - welches denn die "systematische Unterdrückung" ist, "die Frauen durch Männer erfahren" - was sie damit meint, dass sämtliche Frauen in unserer "Gesellschaft unterdrückt und schlecht behandelt (...) werden": All das wird von Harmange durchaus demonstrativ NICHT erläutert. Das ist umso gravierender, als diese Sammlung von Behauptungen ja immerhin einen kollektiven Hass begründen soll. Orwell beschreibt in einem Anhang zu seinem Roman die Sprache des totalitären Staates Oceania, deren Ideal das "duckspeak" wäre - Menschen sollten so sprechen, wie Enten quaken. Es wäre die Hoffnung der Sprachpflege in diesem Staat, "die artikulierte Rede direkt vom Kehlkopf produzieren zu lassen, ohne höhere Hirnareale überhaupt in irgendeiner Weise involvieren zu müssen." (278f.) Harmanges demonstrativer Verzicht auf Begründungen ihrer Behauptungen signalisiert in diesem Sinn eben auch, dass überhaupt keine Reflexion des Gesagten mehr nötig wäre. Sie produziert Laute mit hohem Wiedererkennungswert, die überhaupt kein Gegenstand des Nachdenkens mehr sein sollen, weil sie irgendwie immer schon geklärt wären. Dieser entschlossene Mangel an Reflexion und der selbstverständlich propagierte Hass bedingen einander. Die Rückkehr des Klassenkampfs als Farce Wer die Perspektive anderer Menschen radikal entwertet - wer sich selbst allenfalls als Lehrer sieht, der alles Wichtige schon erkannt hat, was andere noch erkennen müssen - der nimmt eben sich selbst auch nie von außen, als Objekt möglicher Kritik wahr. Er, oder eben: sie kann sich dann beliebig idealisieren. So formuliert Harmange ausgerechnet in dieser radikalen Beziehungslosigkeit, dass "wir Frauen sehr viel besser (darin) sind als Männer, (...) emotionale Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen". Wer umgekehrt in einer solchen Weise idealiserend auf sich selbst bezogen ist, der, oder eben: die kann dann andere dann bloß noch als Bedrohung der eigenen friedlichen Existenz wahrnehmen. Dies nicht, weil andere etwa gewalttätig wären - sondern weil sie überhaupt existieren. Akzeptabel sind sie dann allenfalls als Instrumente. Harmange zitiert eine "feministische Influencerin auf Instagram":
Natürlich sind die Kinder hier nur Kinder der Freundinnen, ganz gewiss nicht Kinder der Männer selbst. Salonfähig aber wird diese unverhohlene Verkündigung unreflektierten Hasses dadurch, dass sich in ihr soziale Spaltungen ausdrücken. In der Fantasie eines umfassenden Mann-Frau-Widerspruchs kehrt die Idee des Klassenkampfes ins Farcehafte verzerrt zurück und wird damit zugleich unschädlich gemacht. Denn: Eine solche narzisstische Selbstbezogenheit, wie Harmange sie vorführt, müssen Menschen sich überhaupt erst einmal leisten können. Wer täglich pragmatischen Zwängen begegnet, wer sich in der Erwerbswelt behaupten und dabei beständig mit anderen kooperieren muss, weil er oder sie nicht auf umfassende Ressource zurückgreifen kann - der kann sich diese Selbstbezogenheit ebenso wenig erlauben wie die konsequente Ausblendung der Perspektiven anderer. Der Hass Harmanges ist damit der Hass von Menschen, die ihre erheblichen sozialen Vorteile behalten wollen und die diese Vorteile gegen Kritik immunisieren, indem sie sich selbst als Kämpfer für die Unterdrückten fantasieren. Männlichkeit wird zur Chiffre für alles, was diesen Selbstbezug bedroht, während Weiblichkeit zur Chiffre der fantasierten friedfertigen Welt wird, die endlich hergestellt wäre, wenn der Selbstbezug durch nichts mehr irritiert würde. Dazu passt die Struktur eines Interviews, das kein Gespräch, sondern ein Selbstgespräch ist, das von einer Souffleuse unterstützt wird. Harmange und Baum reden in diesem betreuten Monolog inhaltlich durchgehend über Fantasien, über Projektionen - doch sie treffen damit reale Jungen, reale Männer, aber auch reale Mädchen und Frauen. Sie reden allerdings nicht, um sich darüber klar zu werden - sie reden, um es niemals merken zu müssen.
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– Lucas Schoppe[5] |
Einzelnachweise
- ↑ Interview: Carla Baum (Anreißer: Die radikal feministische Autorin Pauline Harmange steht offen zu ihrem Männerhass. Im Interview spricht sie darüber, welche gesellschaftliche Vision damit verbunden ist.)
- ↑ Hadmut Danisch: Kommt jetzt die Zwangsfrau?, Ansichten eines Informatikers am 2. Oktober 2020
- ↑ 3,0 3,1 Claudia Mäder: Männerhass als Frauenrecht? Aus Frankreich schwappt eine bizarre Debatte herüber, Neue Zürcher Zeitung am 24. September 2020
- ↑ Hadmut Danisch: Männerhass, Ansichten eines Informatikers am 2. Oktober 2020
- ↑ Lucas Schoppe: Wie man Hass salonfähig macht, Man Tau am 18. November 2020
Netzverweise
- Webpräsenz: uninvincibleete.com - Un invincible été
- Wikipedia führt einen Artikel über Pauline Harmange
- Max Erdinger: Salonfähig: Feministische Haßsprache gegen Männer, JournalistenWatch am 18. November 2020 (Hassrede)