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Ralf Dedermann
Ralf Dedermann | |
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Geboren | 1970/1971 (Jahre 52–53) 1970/1971 (Jahre 52–53) |
Beruf | Berater |
Ralf Dedermann ist selbstständiger Unternehmensberater und war Kommunalpolitiker in Frankfurt.
Seit dem Frühjahr 2014 engagierte er sich als Kreissprecher der Alternative für Deutschland, trat aber nach der Wahl von Frauke Petry[wp] zur Bundesvorsitzenden im Juli 2015 wieder aus der AfD aus und der "Allianz für Fortschritt und Aufbruch"[wp] (Alfa) bei.
Die AfD ist nach den Erfolgen in drei Landtagswahlen in aller Munde. In Frankfurt gibt es einen Kreisverband mit zirka 300 Mitgliedern. Von dem ist allerdings noch nicht viel zu hören.
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– F.A.Z.[1] |
Gepflegter Hass: Mit dem Frankfurter AfD-Vorsitzenden Ralf Dedermann sei kein vernünftiges Gespräch möglich. Deshalb ist Wolfgang Hübner, der langjährige Kopf der Freien Wähler, wieder aus der AfD ausgetreten.
Es kommt in der Kommunalpolitik nicht oft vor, dass ein Name allein genügt, um den Gesprächspartner in Rage zu bringen. Zu klein ist der Radius rund um den Römer, als dass man sich dauerhaft aus dem Weg gehen könnte. Für gepflegten Hass ist eigentlich kein Platz. Und doch gibt es Ausnahmen. Wer Wolfgang Hübner, den langjährigen Kopf der hiesigen Freien Wähler, auf den noch ziemlich neuen Vorsitzenden des Kreisverbands der Alternative für Deutschland (AfD) anspricht, der bemerkt im freundlichsten Fall einen Hauch von Verachtung in Stimme und Mimik. Hübner, 68 Jahre alt, hat seinem neuen Lieblingsfeind vor ein paar Wochen erst jegliche kommunalpolitische Kompetenz abgesprochen. Der von Ralf Dedermann, einem 43 Jahre alten selbständigen Unternehmensberater aus dem Schwäbischen, geführte AfD-Kreisverband biete "keinerlei kommunalpolitische Positionen außer unverbindlichen Allgemeinheiten" an. Das Ganze wäre noch erklärlich, wenn man annähme, Hübner wollte sich so früh wie möglich den örtlichen Chef einer Partei vom Leib halten, die in etlichen Punkten sehr Ähnliches fordert und vorschlägt wie die Freien Wähler, zum Beispiel, die Zuwanderung strikter zu regeln. Doch das allein kann es in diesem Fall nicht sein, denn Hübner war im Frühjahr 2013 selbst in die AfD eingetreten. Das war rechtlich nur möglich, weil er gleichzeitig aus der Partei der Freien Wähler austrat und seitdem nur noch dem etwa 100 Mitglieder zählenden Frankfurter Verein der Freien Wähler angehört. Doch mit der AfD-Mitgliedschaft ist es schon wieder vorbei. Am Dienstag teilte Hübner mit, er wolle die Freien Wähler auch in der Kommunalwahl 2016 unterstützen. Ob er wieder als Kandidat antrete oder nur den Wahlkampf konzipiere, habe er noch nicht entschieden. Weil vermutlich auch der AfD-Kreisverband eine Liste aufstellen werde, vertrage sich eine weitere Mitgliedschaft nicht mit seiner Glaubwürdigkeit. Hübner beklagt dann noch, dass vernünftige Gespräche mit dem AfD-Kreisvorstand, also vor allen mit Dedermann, nicht möglich gewesen seien. Außerdem vertrete die Alternative für Deutschland in Frankfurt zum Beispiel bei der Altstadt-Bebauung ganz andere Positionen als die Freien Wähler. Doch Hübner wäre nicht Hübner, hätte er nicht eine Bosheit beigefügt, getarnt als eine Art guter Rat. Er schreibt: "Es besteht allerdings weiterhin die Hoffnung, dass es in Frankfurt noch vor der Aufstellung von Listen für die Kommunalwahl zu personellen und politischen Veränderungen in der Führung des Kreisverbands Frankfurt kommt." Ralf Dedermann dürfte das anders sehen. Seine Genugtuung über Hübners Parteiaustritt ist sogar am Telefon zu spüren. "Ich freue mich, dass der interne Streit jetzt beigelegt ist und wir uns endlich wieder auf die Inhalte konzentrieren können." Das "Rumgeeiere" Hübners zwischen Freie-Wähler-Vereinsmitgliedschaft und AfD-Parteibuch sei nun vorbei, sagt Dedermann und fügt hinzu: "Überall, wo Herr Hübner auftrat, hat er nur Ärger produziert." Klingt alles nicht nach einer baldigen Versöhnung. |
– F.A.Z.[2] |
Nach der Wahl von Frauke Petry[wp] zur Bundesvorsitzenden der AfD kehrt der Frankfurter Kreisvorsitzende Ralf Dedermann der Partei den Rücken. Er kündigt weitere Austritte hessischer Mitglieder an.
Der AfD-Bundesparteitag in Essen war für Ralf Dedermann erschreckend. "Ekelhafte Umgangsformen" habe er dort erlebt. Es sei nicht argumentiert worden, sondern es habe sich die "rüpelhafte Art" einiger Parteimitglieder durchgesetzt. Zum "Fremdschämen" sei das gewesen, sagte Dedermann am Montag im Gespräch mit der FNP. Diesen Stil kennt der AfD-Kreisvorsitzende aus Frankfurt und Hessen. Jetzt sei er auch auf Bundesebene angekommen. Doch nicht nur der Ton stört den 44 Jahre alten selbstständigen Unternehmensberater, der sich wegen der Euro-Rettungspolitik der AfD anschloss und seit dem vergangenen Frühjahr Kreisvorsitzender ist. Ihm gefällt auch die mangelnde Abgrenzung nach rechts unter der neuen Vorsitzenden Frauke Petry nicht. "Wenn die Tore nach rechts erst einmal geöffnet wurden, kriegt man sie nicht wieder zu", sagte er. Schon heute gebe es in der AfD überall "Kungelei mit dem rechten Lager". Künftig würden solche Tendenzen zunehmen, fürchtet er. Dedermann, der dem vom ehemaligen AfD-Sprecher Bernd Lucke[wp] gegründeten Verein "Weckruf" angehört, hält den Petry-Kurs nicht für richtig. "Ich wollte immer inhaltlich arbeiten", betont er. Um die Europolitik gehe es ihm und um Mitbestimmungsmöglichkeiten der Bürger. Von dem "ständigen Gerede über den Islam" im Petry-Lager hält er nichts. Es sei nicht richtig, einer ganzen Religion ihre Existenzberechtigung abzusprechen. In Frankfurt hat sich Dedermann bemüht, islamkritischen Themen in der AfD keinen Raum zu geben. Erleichtert zeigte er sich deshalb im vergangenen Jahr, als der Stadtverordnete Wolfgang Hübner die AfD verließ. Zur Ruhe gekommen ist der Kreisverband dennoch nicht. Für seine Kritik an Hübner habe er einen "Shitstorm" geerntet, berichtet Dedermann. Der Kreisverband sei gespalten. Etwa 60 Mitglieder gehörten Luckes "Weckruf" an, das gegnerische Lager habe 30 bis 40 aktive Unterstützer. Insgesamt habe die AfD derzeit nur noch weniger als 300 Mitglieder - nach etlichen Austritten in jüngster Zeit. "Vor allem die gut Ausgebildeten haben uns verlassen", sagt Dedermann. Sie wollten nicht mit rechten Parolen in Verbindung gebracht werden. Auch Dedermann selbst hat jetzt genug und kündigte am Montag seinen Parteiaustritt an. "Das Projekt ist an die Wand gefahren", stellt er enttäuscht fest. Weitere AfD-Mitglieder aus Hessen würden die Partei ebenfalls verlassen, es sei ein "koordinierter Austritt" geplant, so Dedermann. Wie es dann weitergehe - ob die "Weckruf"-Mitglieder zum Beispiel eine eigene Partei gründen -, werde in den kommenden Tagen rasch geklärt. Offen ist, was aus der AfD auf lokaler Ebene wird. Dedermann wollte die Partei zur kommunalpolitischen Kraft machen, äußerte sich zu vielen Themen und wollte 2016 den Sprung in den Römer schaffen. Der Entwurf für ein Wahlprogramm ist bereits fertig und sollte den Mitgliedern zur Diskussion vorgelegt werden. Jetzt wird er wohl erst einmal in der Schublade verschwinden. |
– Frankfurter Neue Presse[3] |
Die am Wochenende von Bernd Lucke neu gegründete "Allianz für Fortschritt und Aufbruch" (Alfa) will auch in Frankfurt Fuß fassen.
Die am Wochenende von Bernd Lucke neu gegründete "Allianz für Fortschritt und Aufbruch"[wp] (Alfa) will auch in Frankfurt Fuß fassen. Ralf Dedermann, ehemals Kreisvorsitzender der "Alternative für Deutschland" (AfD), will sich für die neue Partei engagieren, wie er am Montag im Gespräch mit der FNP sagte. Er zählte bereits in der AfD zum Lucke-Lager und trat vor zwei Wochen aus, nachdem Lucke als Parteisprecher abgewählt worden war. In der Alfa sieht Dedermann seine neue politische Heimat. Sie grenze sich anders als die AfD klar nach rechts ab. Mit dem Alfa-Programm, das einen klaren Akzent auf der Kritik an der Euro-Politik setze, könne er sich identifizieren. "Das ist genau das, weshalb ich ursprünglich in die AfD eingetreten bin." |
– Frankfurter Neue Presse[4] |
Einzelnachweise
- ↑ Tobias Rösmann: Im Gespräch mit Ralf Dedermann von der AfD: Ich frage mich, was an uns rechtspopulistisch sein soll, F.A.Z. am 19. September 2014 (Zur Person: Ralf Dedermann stammt aus Baden-Württemberg, was unschwer zu hören ist. Vor elf Jahren kam er nach Frankfurt, er wohnt im Bahnhofsviertel. Der 43 Jahre alte Volkswirt, der als selbständiger Unternehmensberater sein Geld verdient, war nie zuvor Mitglied einer Partei. Nun aber engagiert er sich seit dem Frühjahr als Kreissprecher der AfD, der Alternative für Deutschland. Der Verband liegt seit Monaten stabil bei 300 Mitgliedern. Um im Frühjahr 2016 in den Römer zu kommen, will Dedermann jetzt ein Kommunalwahlprogramm erarbeiten lassen.)
- ↑ Tobias Rösmann: Frankfurt: Hübner tritt aus AfD aus, F.A.Z. am 5. November 2014
- ↑ Günter Murr: AfD-Kreisvorsitzender verlässt die Partei, Frankfurter Neue Presse am 7. Juli 2015
- ↑ Günter Murr: Allianz für Fortschritt und Aufbruch: Alfa-Partei findet in Frankfurt nicht nur Zustimmung, Frankfurter Neue Presse am 21. Juli 2015