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Partnermarktwert
Der Partnermarktwert bestimmt den Wert einer Person auf dem Heiratsmarkt. Je höher dieser Marktwert, desto beliebter und begehrter die Person, desto höher die Heiratschancen.
Laut Grammer (1995) hat jeder einen Partnermarktwert, der sich in der Anzahl von möglichen Partnern ausdrückt. Die Partnerwahl[wp] soll sich nach dem ökonomischen Prinzip von Angebot und Nachfrage regeln. Ein Mensch mit hohem Partnermarktwert kann hohe Ansprüche haben und bestimmte Partner bevorzugen. Diejenigen mit geringerem Partnermarktwert müssen ihre eigenen Vorstellungen ausweiten und sich auch für solche Partner interessieren, die nicht das Entsprechende bieten. Die eigene Selbstdarstellung und die Erwartungen bestimmen, welche Personen sich interessieren und für welche sich interessiert wird. Schwierigkeiten einen Partner zu finden, können darin begründet sein, dass die Erwartungen an einen potentiellen Partner höher sind als der eigene Marktwert. Warum immer der gleiche Partnertypus angesprochen wird, auch wenn vorangegangene Beziehungen mit diesem Typus bereits gescheitert sind, wird mit einer unveränderten Selbstdarstellung sowie mit stets ähnlichen Erwartungen an einen Partner erklärt.
Status und Attraktivität
Aus evolutionsbiologischer Sicht wird der Partner nach einer ähnlichen genetischen Ausstattung, bei einem Mann nach Status und bei einer Frau nach Attraktivität, ausgesucht. Eine Partnerlosigkeit könnte somit darin begründet liegen, dass das evolutionäre Partnersuchmuster nicht eingehalten wird, der eigene Partnermarktwert falsch eingeschätzt wird, oder der Tauschwert (Status[wp] bzw. Attraktivität) zu niedrig ist.
Muster bei der Partnerwahl
Buss[wp] (1994) führte in 37 Ländern mit insgesamt 10.000 Personen eine Befragung zur Partnerwahl[wp] durch und fand stets die gleichen Muster: Frauen suchen Männer mit Status[wp], die in der Lage sind, dauerhaft einen Nachwuchs zu versorgen. Männer suchen gesunde Frauen, die ihre Kinder austragen, so daß sie auf körperliche Fitness und somit auf Attraktivität ihrer Frau setzen.[1] Dieses Tauschmuster - sie bietet Attraktivität, er Status - bestätigt auch Grammer (1995), der die ersten Heiratsannoncen um 1690 mit denen unseres Jahrhunderts verglich.
Frauen mit hohem Status suchen sich Männer mit noch höherem Status, weil im Kontrast dazu äußerlich attraktive Männer nicht nur weniger finanzielles Investment, sondern auch weniger emotionale Zuwendung in den Nachwuchs stecken würden. Bei jüngeren Frauen gilt auch als bedeutendes Suchkriterium, ob der Mann wirklich eine verbindliche Beziehung eingehen will, und wie verständnisvoll er ist (Grammer, 1995).
Der Partnermarktwert entspricht etwa dem Replikationswert, den ein Partner in der gesellschaftlichen Hierarchie hat.
Ein Mann mit geringem Partnermarktwert ist vermutlich schüchtern, verliebt sich oft, und klebt der Frau (die er mal kennenlernt) wie eine Klette am Arsch. Ein Verzweifelter, der quasi jeden Strohhalm greift und niemals aneckt. Aus Angst, die Frau zu verlieren, degradiert er sich zu einem bemitleidenswerten Ja-Sager.
Ein Mann mit hohem Partnermarktwert ist sehr begehrt. Er wird von allen Frauen begehrt, lernt viele Frauen kennen, und ist nicht so einfach zu haben. Bevor eine Frau an ihn herankommt, muss sie sich erst gegen zehn Konkurrentinnen durchsetzen, und gerade das macht ihn so attraktiv.[2]
Für Männer gilt nach der Partnerwert-Theorie: "Finde diejenige Frau attraktiv, die einen hohen Partnerwert hat." Eine Frau hat dann einen hohen Partnerwert, wenn sie eine hohe Fruchtbarkeit und gute Gene (solche Gene, die die optimale Heranreifung eines Kindes bewerkstelligen) vorzuweisen hat. Da dieser Partnerwert nicht direkt ersichtlich ist, braucht der Mann Indikatoren mit Hilfe derer er auf den Partnerwert inferieren kann. Ein solcher Indikator ist aus evolutionspsychologischer Sicht die physische Attraktivität.
Da die Frau nur im Alter von 20 bis etwa 40 Jahren fruchtbar ist und ab 50 Jahren in der Regel so gut wie keine Fruchtbarkeit mehr vorzuweisen hat, entstehen für den Mann die evolutionslogische Konsequenz, dass er nur die Frauen bevorzugt, die innerhalb dieser Alterspanne die höchste Fruchtbarkeit haben. Die Jugend also ist für den Mann ein ganz wichtiger Indikator für den reproduktiven Wert einer Frau. Weiterhin sind Gesundheit und Parasitenresistenz wichtige Faktoren, die auf die Jugendlichkeit und somit Fruchtbarkeit und gute Gene hinweisen.[3]
Wer weiblicherseits einen hohen "Partnermarktwert" hat, selektiert alleine schon durch seine Anwesenheit die männliche Klientel. Meist suchen und finden sich oft diejenigen, die in etwa gleich attraktiv sind.[4]
Literatur
- David Buss[wp]: Die Evolution des Begehrens. Geheimnisse der Partnerwahl., Kabel 1994
Einzelnachweise
- ↑ Partnerwahl: Wer will wen, Focus am 5. September 1994 (Ein Studie in 37 Ländern entschlüsselt die Kriterien, nach denen wir unsere Partner auswählen. Überraschendes Ergebnis: Die Suchmuster sind trotz kultureller und religiöser Unterschiede weltweit gleich.)
- ↑ COSMiQ: Was versteht man in der empirischen Verhaltensbiologie unter dem Partnermarktwert?
- ↑ Weibliche Attraktivität: Attraktivitätspräferenzen von Männern bei Frauen
- ↑ Warum werden attraktive Frauen seltener angesprochen?, Elitepartner.de am 13. Oktober 2009
Querverweise
- Heiratsvermittlung
- Partnerwahlverhalten
- Attraktivität-Verrücktheit-Matrix
- Sequentielle Schwellwertmethode
- Sexueller Marktwert
Netzverweise
- Wikipedia: Attraktivitätsforschung, Partnerwahl
- Runter mit dem SMV, Rote-Pille-Blog am 19. Juli 2018
- An Introduction to Sexual Market Value - Stefan Molyneux (27. Oktober 2015) (Länge: 19:58 Min.)
- Sexual Market Value: The Market for Promiscuity - Stefan Molyneux (24. September 2015) (Länge: 90:43 Min.)
- The Market Value of Female Sexuality - Stefan Molyneux (13. Oktober 2014) (Länge: 35:25 Min.)
- Sexueller Marktwert, Alles Evolution am 4. März 2017
- Sexueller Marktwert (SMV = Sexual Market Value), MGTOW Deutsch am 18. Juni 2015
- Hübsche Partnerinnen als Statussteigerung für Männer, Alles Evolution am 27. Februar 2014
- Beleidigungen und evolutionärere Partnerwert, Alles Evolution am 17. Februar 2012